Diabetes mellitus, metabolisches Syndrom, Übergewicht und Adipositas Diabetes mellitus
Diabetes [mellitus] („honigsüßer Durchfluss“, Zuckerkrankheit): Chronische Störung des Blutzuckerstoffwechsels mit eingeschränkter Aufnahme der Körperzellen von Zucker (Glukose) aus dem Blut, wodurch es zu einer Erhöhung des Blutzuckerspiegels (Überzuckerung, Hyperglykämie) kommt.
Die Zahl der Diabetiker steigt weltweit stark an, in Deutschland sind derzeit ~ 7 % der Bevölkerung betroffen, knapp 90 % von ihnen leiden an Typ-2-Diabetes. Er ist eine schwere Erkrankung, da neben akuten Komplikationen viele Langzeitschäden wie Nerven-, Nieren- und Augenschäden, aber auch Herzinfarkt oder Schlaganfall drohen, die Lebenserwartung ist entsprechend verkürzt.
Neben den im Folgenden besprochenen primären Diabetes-Formen gibt es auch sekundäre Diabetes-Formen, bei denen der Diabetes Folge einer Schwangerschaft (Schwangerschaftsdiabetes), einer Erkrankung oder einer Langzeittherapie mit diabetogenen Medikamenten (Medikamente, die Diabetes auslösen können) ist, wie z. B. im Fall des Cortisons der Steroid-Diabetes. In aller Regel verschwindet der Diabetes wieder, wenn die zugrunde liegende Erkrankung behandelt oder das Medikament abgesetzt wird (falls dies möglich ist) – bzw. nach der Schwangerschaft. Eine beschwerdefreie (latente) Glukosetoleranzstörung bleibt aber bei allen sekundären Diabetes-Formen bestehen, so dass z. B. Frauen mit Schwangerschaftsdiabetes ein Risiko von ~ 45 % haben, zehn Jahre nach der Entbindung an einem manifesten Diabetes zu erkranken. Falls eine Langzeittherapie z. B. mit Cortison unumgänglich ist, werden die Beschwerden des Steroid-Diabetes wie die des Typ-2-Diabetes behandelt.
Typ-1-Diabetes (juveniler Diabetes mellitus, Insulin-abhängiger Diabetes, IDDM):
Autoimmunerkrankung, bei der es infolge einer Fehlsteuerung des Immunsystems zu einer meist rasch fortschreitenden Zerstörung der insulinproduzierenden Betazellen der Bauchspeicheldrüse kommt. Dadurch ist die Bauchspeicheldrüse nicht mehr in der Lage, Insulin zu produzieren (absoluter Insulinmangel), was einen stark erhöhten Blutzuckerspiegel zur Folge hat. Um das fehlende körpereigene Insulin zu ersetzen, müssen Typ-1-Diabetiker lebenslang Insulin spritzen (Insulinabhängigkeit). Die Erkrankung kann in jedem Lebensalter eintreten. Auslöser ist häufig eine Stresssituation wie z. B. eine schwere Infektion oder Operation. Die Veranlagung zum Typ-1-Diabetes ist erblich bedingt, die entsprechenden Gene sind bereits identifiziert.
Typ-1-Diabetes ist nicht heilbar, aber nach intensiver Schulung und unter regelmäßigen Selbstkontrollen kann ein weitgehend normales Leben geführt werden. Hier helfen wir sehr gerne mit einem Blutzuckermessgerät weiter. Kommen Sie vorbei.
Typ-2-Diabetes (Erwachsenen-, Altersdiabetes, nicht-Insulin-abhängiger Diabetes, NIDDM):
Verminderte Insulinempfindlichkeit, also Insulinresistenz des Körpers in Kombination mit einer eingeschränkten bzw. zeitlich verzögerten Insulinproduktion, wodurch es zu einem relativen Insulinmangel kommt. Dieser realtive Insulinmangel geht langfristig in einen absoluten, d.h. vollständigen Insulinmangel über mit entsprechender Insulinabhängigkeit (der Notwendigkeit also, Insulin zu spritzen). Ursächlich für den Typ-2-Diabetes ist ein Zusammenspiel von erblichen Veranlagungen und ungünstigen Umweltfaktoren, die ein viel größeres Gewicht haben als beim Typ-1-Diabetes. Unter ihnen sind Übergewicht und Bewegungsmangel die wichtigsten und nach Einschätzung der Wissenschaft zu 90 % verantwortlich für die Entstehung des Typ-2-Diabetes.
Auch der Typ-2-Diabetes ist nicht heilbar, auftretende Spätschäden können aber hinauszögert werden. Früher trat Typ-2-Diabetes fast ausschließlich bei über 50-Jährigen auf. Heutzutage erkranken auch zunehmend jüngere Menschen und selbst Kinder aufgrund von Überernährung und Bewegungsmangel.
Über eine Änderung der Lebensgewohnheiten in Hinblick auf Bewegung, Gewichtsabnahme und Ernährung kann ein Typ-2-Diabetes positiv beeinflusst werden.
Hier beraten wir Sie sehr gerne. Kommen Sie vorbei!